Kurzbericht von der Jahrestagung 2024 des Gemeindekirchenrats im Cyriakushaus Gernrode

Vom 8. auf den 10. März fanden sich auch in diesem Jahr wieder die Gemein­dekirchen­räte unserer Chris­tus­ge­meinde Wernigerode-Schierke zur tradi­tionellen Klausurta­gung im Cyri­akushaus in Gern­rode zusammen. Das Cyri­akushaus – die Tagungs- und Begeg­nungsstätte der Evan­ge­lis­chen Landeskirche Anhalts – liegt unmit­telbar neben der mehr als 1.000 Jahre alten Stift­skirche St. Cyri­akus, in der sich die älteste (entstanden um 1.100 n. Chr.) in Deutsch­land erhalten gebliebene Nach­bil­dung des Heiligen Grabes in Jerusalem befindet.

Ein schöner und ganz beson­ders gastlicher Ort für eine Tagung, die am Freitagabend mit einem gesel­ligen Aben­dessen, einer kurzen geistlichen Einkehr und einer ersten gemein­samen Arbeitssitzung begann, in deren Verlauf der weitere Rahmen für die Klausur gesteckt wurde. Für die fachkundige Moder­a­tion konnte erneut der erfahrene Gemein­de­ber­ater und Coach Pfarrer Dr. Klaus Ziller gewonnen werden, der schon unsere Tagung auf Burg Boden­stein im vergan­genen Jahr begleitet hat. Schnell kristallisierte sich der Schw­er­punkt der kommenden beiden Tage heraus: Mit der Ankunft unseres neuen Pfar­rers Rein­hard Witte nach langer Vakanzzeit und angesichts all der Umbrüche und Heraus­forderungen der vergan­genen Jahre, musste eine neue Balance in der Gemein­dear­beit gefunden und eine gemein­same Vision für die vor uns liegenden Jahre formuliert werden.

Nach langen Diskus­sionen bis weit in den Abend hinein und einer kurzen Nacht, stellten wir uns dieser Aufgabe am folgenden Morgen nach einer Andacht zu Lukas 9,62 („Wer beim Pflügen nach hinten schaut, den kann Gott in seinem Reich nicht brauchen.“) in St. Cyri­akus. In einem ersten Work­shop-Block wurde die gesamte Band­breite der Aufgaben in unserer Gemeinde durch­leuchtet und einer oder auch mehreren Personen zuge­ordnet – von der Führung der Kirchen­bücher und dem Schreiben von Geburt­stags­briefen über die Vorbere­itung von Gottes­di­en­sten und Sitzungen des Gemein­dekirchen­rats bis hin zur Ahnen­forschung und zur Siegelung von Dokumenten. 

Jesus sagte zu ihm: »Wer seine Hand an den Pflug legt und zurückschaut, den kann Gott nicht gebrauchen, wenn er jetzt seine Herrschaft aufrichten will.«

Lukas 9,62 in der Neuen Genfer Übersetzung

Das dabei entstandene Aufgaben­verze­ichnis führte uns allen den enormen Umfang und die Vielfalt der in einer Gemeinde zu leis­tenden Arbeiten vor Augen und half bei der Klärung von Zuständigkeits- und Verant­wor­tungs­fragen. Nach einer kurzen Kaffeep­ause widmete sich der zweite Block des Work­shops der Defi­n­i­tion gemein­samer Ziele. Da Pfarrer Witte im Jahr 2026 in den Ruhe­s­tand eintreten und der Gemein­dekirchenrat bereits im Jahr zuvor neu gewählt werden wird, befindet sich die Gemeinde nach wie vor in einer Phase des Über­gangs und der Neuori­en­tierung. Am Ende der vertieften Diskus­sionen stand unter anderem der gemein­same Wunsch, die malerische Bergkirche in Schierke durch eine Kombi­na­tion aus kirch­lichen und touris­tis­chen Ange­boten nach und nach wieder zu beleben und deut­lich aktiver als bisher in Gemein­dear­beit und Gemein­deleben einzubinden.

Nach dem Mittagessen wandte sich die Diskus­sion im dritten Block dann der Opti­mierung der Kommu­nika­tion zwis­chen den haupt- und ehre­namtlich Tätigen sowie der Verteilung von Verant­wortlichkeiten für die kollektiv erar­beit­eten Ziele zu. Der Gemein­dekirchenrat dankt Dr. Klaus Ziller für die umfan­gre­iche Vorbere­itung und die hervor­ra­gende Moder­a­tion dieses Work­shops, mit dem ein festes Funda­ment für die gemein­same Arbeit der kommenden Jahre geschaffen werden konnte. Zum Abend erwartete die Klausurteil­nehmer mit dem Besuch unserer langjährigen und derzeit im Kranken­stand befind­lichen Gemein­de­sekretärin Birgit Tanzen, die uns viele wertvolle Hinweise zu den besproch­enen Themen geben konnte, noch eine beson­ders freudige Überraschung. 

Die Klausurta­gung endete am Sonntag nach einem reich­haltigen Früh­stück mit dem Besuch im Gottes­di­enst der Kirchenge­meinde St. Cyri­akus.